Widersprüchlichkeiten
Wie wir Menschen ins Schleudern bringen können und uns als Absender gleich mit – wie doppeldeutige Aussagen unsere Beziehungen belasten.
Was ist Double bind?
Ein Double bind (Doppelbotschaften) ist eine kommunikative Situation, in der eine Person sowohl positive als auch negative Konsequenzen erwartet, wenn sie auf eine bestimmte Weise reagiert. Doppelbotschaften sind eine Art von Paradox, bei dem die Person in eine unmögliche Situation gebracht wird, da jede mögliche Reaktion gleichzeitig belohnt und bestraft wird.
Ein Beispiel dafür könnte sein, dass ein Vorgesetzter von einem Mitarbeiter verlangt, dass er schnell arbeitet, aber auch darauf achtet, dass keine Fehler gemacht werden. Der Mitarbeiter kann also entweder schnell arbeiten und dabei Fehler machen, oder langsam arbeiten, um sicherzustellen, dass keine Fehler gemacht werden, aber dann wird er für seine langsame Arbeit bestraft.
Double bind machen uns unsicher und bringen unsere Beziehungen zu anderen Menschen und zu unseren eigenen Gefühlen aus dem Gleichgewicht. Wenn wir uns als Kinder in unserer frühen Entwicklung keinen Reim auf die Äußerungen unserer Eltern oder anderen Bezugspersonen machen konnten, wenn im Anschluss unser Verhalten getadelt wurde, weil wir uns für eine Bewertung der Aussage entscheiden mussten, hinterlässt das Spuren in unserem Denken, Fühlen und Handeln und erschwert die Kommunikation und Beziehungen zu anderen Menschen.
Widersprüchlichen Signale in der Kommunikation können negative Auswirkungen auf die mentale und emotionale Gesundheit der betroffenen Person haben.
Es kann zu Stress, Angst, Verwirrung und Schuldgefühlen führen, da die Person sich unsicher ist, wie sie richtig reagieren soll. Double bind kann auch zu einer Verringerung der Motivation, Leistung und Selbstwertgefühl führen, da die Person das Gefühl hat, dass ihre Anstrengungen nicht anerkannt oder geschätzt werden.
Es kann auch zu einer Schädigung der Beziehungen innerhalb der Gruppe oder des Teams führen, da die Person sich isoliert und nicht verstanden fühlt. Insgesamt kann es dazu führen, dass die betroffene Person sich überfordert und unsicher fühlt und ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigt wird.
Warum sollten wir unbedingt aufpassen, wie wir mit unseren Kindern kommunizieren?
Doppelbotschaften können für die Entwicklung von Kindern sehr schädlich sein, da sie das Selbstbewusstsein und die Selbstwirksamkeit beeinträchtigen können.
Kinder, die ständig mit widersprüchlichen Botschaften konfrontiert werden, können das Gefühl haben, dass sie nicht verstehen, was von ihnen erwartet wird, und dass sie nicht in der Lage sind, die Erwartungen zu erfüllen. Dies kann zur Angst, Unsicherheit und Schuldgefühlen führen und dazu beitragen, dass sie sich unsicher und unsicher fühlen.
Welche Folgen entstehen dadurch?
Doppelbotschaften können auch dazu führen, dass Kinder ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse ignorieren. Sich selbst unterdrücken, um den Erwartungen der anderen gerecht zu werden. Double bind können auch dazu führen, dass Kinder ihre eigene Identität und ihre eigenen Wertvorstellungen verlieren, da sie sich so sehr bemühen, den Erwartungen der anderen zu entsprechen.
Insgesamt können Doppelbotschaften dazu beitragen, dass Kinder sich unsicher und unsicher fühlen und ihre Entwicklung beeinträchtigen. Es ist wichtig, dass Erwachsene klar und eindeutig kommunizieren. Ihre Erwartungen klar und realistisch gestalten, um die Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Was sagt die Wissenschaft dazu?
Die Doppelbindungstheorie beschreibt die lähmende, weil doppelte Bindung eines Menschen an paradoxe Botschaften oder Signale (sog. Doppelbotschaften) und deren Auswirkungen. Die Signale können den Inhalt der gesprochenen Worte betreffen oder Tonfall, Gesten und Handlungen sein.
Verhalten und Aussagen stimmen nicht überein. Ratlosigkeit und Ohnmacht führen bei manchen Menschen zu Beziehungsstörungen. Kommunikationsschwierigkeiten und das Vertrauen zu anderen Menschen und zu eigenen Gefühlen bleibt auf der Strecke.
Ein kleines Kind lernt von seinen Eltern oder wichtigen Bezugspersonen unentwegt. So können Kinder das Verhalten ihrer Bezugspersonen nachahmen, allerdings noch nicht verstehen. In dieser Zeit bilden sich die Grundlagen zum späteren unterbewussten Verhalten.
Was geht zu ändern?
Unser Verhalten sollte nach der Adoleszenz mit unserem bewussten Verstand noch einmal überprüft werden. Reflexion des eigenen Denkens, Fühlens und Verhaltens ist ein begleitender Schritt zur Persönlichkeitsentwicklung.
Nicht alles ist gut, was uns unsere Vorfahren so mitgegeben haben. Meistens wussten sie es selber nicht besser. So kann unabsichtlich ein Fehlverhalten weitergegeben werden. Unsere Eltern haben das von ihren Eltern gelernt. Nicht alle Menschen haben in vorhergehenden Generationen und im gesellschaftlichen Kontext ihr Verhalten überprüft. Dieses dann für menschlich, loyal und artgerecht bewertet.
Fragen, die wir uns stellen können, sind: Warum reagieren wir auf dieses oder jenes Verhalten, so wie wir es tun?
Was können wir uns fragen?
- Wo kommt das her?
- Wer macht das genau so?
- Will ich das auch so machen?
- Gefällt mir das?
- Ist das nützlich und sinnvoll?
- Ist das fair und erstrebenswert?
- Mag ich das?