EMDR Stressbewältigung und Verarbeitung von Verletzungen

EMDR steht für Eye Movement Desensitization and Reprocessing.

Die EMDR Therapie ist eine junge Psychotherapiemethode. EMDR (Eye-Movement-Desensitization and Reprocessing) wurde von der kalifornischen Psychologin Dr. Francine Shapiro in den Jahren 1987 bis 2001 entwickelt.

Als Behandlungsmethode bei Traumafolgestörungen hat sie in weniger als 20 Jahren Anerkennung erreicht.

Grundlage dafür sind neben den über 30 durchgeführten wissenschaftlichen RCT Studien zur posttraumatischen Belastungsstörung die vielen eindrücklichen klinischen Erfolge, die mit EMDR Therapie ohne lange sprechende Therapie erreicht werden. 

Grundlage von EMDR ist ein neurobiologisch orientiertes Diagnose- und Behandlungsmodell, das von Francine Shapiro entwickelte AIP Modell.

In diesem Modell der adaptiven Informationsverarbeitung lösen pathogene, fehlgespeicherte Erinnerungskomplexe verschiedene Störungen, einschließlich der klassischen und komplexen posttraumatischen Belastungsstörung aus.

Durch den Mechanismus der EMDR Methode werden diese Erinnerungen gezielt verarbeitet. Sodas das Erlebnis in einen zeitlichen Rahmen in der Erinnerung abgespeichert wird.

Die Symptomatik löst sich in den meisten Fällen auf. 
In den letzten Jahren wurden zunehmend wissenschaftliche Studien veröffentlicht, die die Wirksamkeit von EMDR Therapie auch über den Bereich der direkten Traumafolgestörungen (wie PTBS und kPTBS) u. a. auch im Bereich von depressiven Störungen, Angststörungen und Schmerzstörungen belegen.

2015 wurde EMDR durch den GBA in die deutsche Richtlinienpsychotherapie aufgenommen. Voraussetzung für die Ausübung ist eine Psychotherapieerlaubnis sowie eine anerkannte Zusatzqualifikation.
 In dem Tagesseminar wird ein Überblick über die EMDR Therapie mit ihren neurobiologischen Grundlagen und den verschiedenen klinischen Anwendungsbereichen gegeben.

Das Hauptziel von EMDR ist es, traumatische Erinnerungen zu verarbeiten und ihre emotionale Belastung zu reduzieren.

Es ist wichtig anzumerken, dass EMDR eine komplexe Therapiemethode ist und von einem gut ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden sollte, der über fundierte Kenntnisse in EMDR verfügt.

Die Behandlung mit EMDR umfasst normalerweise mehrere Sitzungen, in denen verschiedene traumatische Erinnerungen bearbeitet werden können. Im Laufe der Behandlung sollen sich die Symptome der PTBS reduzieren und die individuelle Belastbarkeit verbessern.

Während des Prozesses wird der Patient aufgefordert, seine Gedanken, Emotionen und körperlichen Empfindungen zu beobachten, ohne sich jedoch darin zu verlieren.

Der Therapeut unterstützt den Patienten dabei, die Aufmerksamkeit zwischen der traumatischen Erinnerung und der bilateralen Stimulation hin und her zu bewegen.

Dadurch können neue, adaptive Verknüpfungen im Gehirn entstehen und die emotionale Belastung im Zusammenhang mit dem Trauma reduziert werden.

EMDR ist als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.

In Deutschland wird EMDR etwa seit 1991 angewendet. 2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.

Wirksamkeit von EMDR

Die Wirksamkeit von EMDR ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Die Forschungsergebnisse zeigen: Nach der Behandlung einer einfachen posttraumatischen Belastungsstörung mit EMDR fühlen sich 80 Prozent der Patientinnen und Patienten deutlich entlastet – und das bereits nach wenigen Sitzungen.

Ein zentrales Element der EMDR-Behandlung ist die Nachverarbeitung der belastenden Erinnerung unter Nutzung bilateraler Stimulation: Die Patientin bzw. der Patient folgt den Fingern der Therapeutin mit den Augen, während diese ihre Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt.

Diese Stimulation unterstützt das Gehirn, die eigenen „Selbstheilungskräfte“ zu aktivieren und die belastenden Erinnerungen zu verarbeiten.

Das Trauma und seine Symptome

Um sicherzustellen, dass das Trauma und alle mit ihm verbundenen Symptome fachlich fundiert aufgearbeitet werden können, empfiehlt der Fachverband EMDRIA Deutschland e.V., eine Behandlung nur von qualifizierten, Personen des Gesundheitswesens durchführen zu lassen, die über eine Spezialausbildung in der EMDR-Methode verfügen.

Die Stimulierung des vorderen Vagusnervs kann die Lebensqualität verbessern.

Wem es gelingt, an jedem Tag seines Lebens die richtige Balance zwischen Spannung und Entspannung herzustellen, der braucht nie wieder einen Tag Urlaub. Mit dem Wissen über den Vagus-Nerv können wir diesem Ziel ein Stückchen näherkommen.

Kurzfristige, einfache Hilfe für schnelle Stressregulation.

EMDR

Emdr Eye Movement Desensitization and Reprocessing. Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung

Täterintrojekte erkennen und verändern

Täterintrojekte sind psychische Deformationen, die Opfern von ihren Tätern zugefügt wurden und sich durch dissoziative Aneignungsprozesse verfestigt haben und sich im Erleben und Verhalten von Menschen unbewusst festsetzen.

Unter „Introjekt“ versteht man etwas, das man von einem anderen in seine Seele aufgenommen hat. Das Introjekt ist eine Vorstellung von einem anderen Menschen, der sozusagen zum Teil des eigenen Selbst geworden ist. Es ist ähnlich wie mit der „Identifizierung“
Ein Täterintrojekt ist ein Teil des Täterverhaltens, was wir angenommen haben und selbst unbewusst praktizieren.

Was ist ein Trauma?

Ein Trauma ist eine Verletzung.

Mit EMDR kann durch Augenbewegungen Prozesse des Ablösens angestoßen werden. Mit dem „Verstehen“ woher was im eigenen Empfinden und Verhalten kommt, kann mit EMDR gelöst und nun mit verschiedenen therapeutischen Methoden nun die Thematik bearbeitet werden. Neue Gedanken werden entwickelt und im Verhalten neue Gewohnheiten etabliert.

Es ist keine genaue Beschreibung von Details nötig.


Körperliche Beschwerden

Bei Bluthochdruck kann der Puls durch EMDR beruhigt werden. Der Herzrhythmus kommt in die Entspannung. Die Verdauung und Darmtätigkeiten werden im entspannten Zustand aufgenommen.

Narben der Seele

Bei Demütigungen (Schule, Lehrer, Kollegen und Familie), Zurücksetzungen und Peinlichkeiten, bei Aufregung vor einer Prüfung und bei Prüfungsangst, Leistungsdruck und Unruhe kann EMDR Linderung der Symptome bringen.

Quälgeister der Psyche

Wie Ängste, Hemmungen, Anspannungen, negative Gedanken, Ruhelosigkeit, Trauer … und deren Folgen wie: Leistungsabfall, Schlafprobleme, Verlust des Arbeitsplatzes, Scheidungen und Trennungen ….

Anwendungsgebiete von EMDR

Der zertifizierte EMDR-Therapeut erkennt die Zusammenhänge in einer ausführlichen und fundierten Anamnese und kann die belastenden Erinnerungen mit EMDR wirksam bearbeiten.

  • Auswirkungen belastender Lebenserfahrungen
  • starke Trauer nach Verlusterlebnissen
  • Folgen von Bindungstraumatisierungen
  • Entwicklungs- und Verhaltensstörungen von Kindern
  • Depressionen
  • Angst- und Panikstörungen
  • Erschöpfungssymptome
  • Chronisches Erschöpfungssyndrom (CFS)
  • chronische Schmerzen
  • stoffgebundene Abhängigkeit (besonders im Zusammenhang mit einer Traumafolgestörung)
  • Antriebsverlust
  • Prüfungsangst
  • Posttraumatische Belastungsstörung PTBS
  • komplexe Posttraumatische Belastungsstörung kPTBS

Spuren im Gehirn

Jeder Mensch verfügt über eine natürliche Fähigkeit, Informationen zu verarbeiten, mittels der er belastende Erlebnisse überwinden kann. In der Regel dauert es eine gewisse Zeit, bis der Mensch die Erinnerungen verarbeitet hat. Er findet dann aber wieder zu seinem inneren Gleichgewicht zurück und kann aus diesem Prozess sogar gestärkt hervorgehen.

Wenn das auslösende Geschehen jedoch zu überwältigend ist, erfährt die Person eine tief greifende psychische Verletzung. Der betroffene Mensch kann das erschütternde Erlebnis nicht verarbeiten und die Person entwickelt eine Traumafolgestörung: Die aufwühlenden Bilder, Geräusche, Emotionen und das körperliche Erleiden des Ereignisses hinterlassen tiefe Spuren im Gehirn.

Eingefrorene Erinnerungen

Diese eingefrorenen Erinnerungen belasten den Menschen besonders dann, wenn sie scheinbar unvermittelt wieder auftauchen: Das kann unmittelbar nach dem traumatischen Erleben geschehen, aber auch erst Jahre oder Jahrzehnte später. Die Person erinnert dann das Erlebte einhergehend mit starken emotionalen und körperlichen Begleitsymptomen wie Panikattacken, Stresszuständen, Wiedererleben sensorischer Erfahrungen und körperliche Anspannung.

Wenn nach einem traumatisierenden Ereignis solche Symptome von Wiedererleben oder Vermeidung zusammen mit einer allgemeinen Übererregung auftreten, so spricht man von einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS).

Diese stellt für den oder die Betroffene eine große Belastung dar.
So kann es für einen U-Bahn-Führer nach einem Bahnunglück schwierig sein, wieder eine U-Bahn zu betreten: Angst und Panik, möglicherweise Herzrasen und Schweißausbrüche, machen ihm dies unmöglich; unbehandelt kann er sogar dauerhaft berufsunfähig werden.

Eine von sexueller Gewalt in der Kindheit betroffene Person kann schwer in Ruhe und Sicherheit leben, selbst wenn kein Kontakt mehr zum Täter besteht, weil sie durch vielfältige Auslöser („Trigger“) immer wieder an das zurück liegende Geschehen erinnert wird.

Trigger erkennen und neutralisieren

Die EMDR-Therapie aktiviert die körpereigenen Verarbeitungsmechanismen und stößt somit eine Selbstheilung an: Schritt für Schritt werden die belastenden Symptome der PTBS aufgelöst und die Patientin bzw. der Patient lernt, mit den alten traumatischen Erinnerungen und Gedanken in einer neuen Weise umzugehen. Die Erinnerung daran wird mit einem zeitlichen Bezug im Gehirn abgelegt.

Verletzungen aufdecken und beheben. Welche frühen Wunden dich heute prägen und wie du sie heilst. Drei Dinge im Leben sind entscheidend: