Gesundheitsvorsorge

Gesundheitsvorsorge und Früherkennungsuntersuchungen werden zu wenig von den Mitgliedern der Krankenkasse wahrgenommen. Es stehen eine Reihe von Präventionen zur Verfügung, um das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung zu stärken.


Gesundheits-Check mit Labortests

Zu den Vorsorgeuntersuchungen gehört der Check-up 35. Ab 2019 gelten für ihn neue Regeln. So bestimmen Labormediziner zukünftig anhand von Blutproben alle Fettstoffwechselwerte. Der Wert der Triglyceride im Blut ergänzt dann neben den Cholesterinwerten das Lipidprofil. Vorteil: Lebererkrankungen lassen sich schneller entdecken. Die Werte von Eiweiß, Glukose, roten Blutkörperchen, weißen Blutkörperchen und Nitrit in Blut bzw. Urin geben auch zukünftig Hinweise auf Nieren– und Blasenerkrankungen. Zusätzlich werden Ärzte ab 2019 nach dem Impfstatus fragen. Die Krankenkassen bezahlen den Check-up 35 dann allerdings nur noch alle drei Jahre für Versicherte ab 35 Jahren. Neu ist: Jüngere Versicherte zwischen dem 18. und dem 35. Lebensjahr steht ein einmaliger Check-up zu. Bluttests gibt es hier aber nur für Risikopatienten, die Urinuntersuchung entfällt.


Prävention bedeutet Krankheitsverhütung oder Vorsorge

und umfasst gezielte Maßnahmen, um die Entstehung von Krankheiten und deren Komplikationen zu verhindern oder zumindest zu verzögern.

Früherkennung von Aneurysmen der Bauchschlagader

Gesetzlich versicherte Männer ab 65 Jahren haben Anspruch auf eine einmalige Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen.

Früherkennung: Der Krankheit zuvorkommen

Viele Krankheiten – wie Bluthochdruck oder erhöhte Blutfette – beginnen unauffällig, können aber zu ernsthaften Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Durch Früherkennungsuntersuchungen können Risiken frühzeitig erkannt werden, sodass im Idealfall gar nicht erst Beschwerden entstehen.

Hautkrebs-Früherkennung

Hautkrebs gehört zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland. Frühzeitig erkannt, ist Hautkrebs aber recht gut heilbar.

Ab dem Alter von 35 Jahren haben deshalb gesetzlich Krankenversicherte alle zwei Jahre Anspruch auf einen kostenlosen Hautkrebs-Check bei einem Hautarzt/in. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten der Hautkrebsvorsorge sogar schon eher.

Bei dieser Untersuchung geht es darum, Hautkrebs möglichst früh zu entdecken. Denn gerade der schwarze Hautkrebs wächst schnell und bildet schon sehr früh Tochtergeschwülste in anderen Organen (Metastasen).

Darmkrebsfrüherkennung

Darmkrebs lässt sich meistens früh erkannt recht gut heilen. Er ist sogar vermeidbar. Was viele nicht wissen: Ab 50 Jahren haben alle GKV-Versicherte Anspruch auf Beratungen und Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs.

Ab 50 Jahren:

  • Beratung beim Arzt über die Inhalte des Darmkrebs-Früherkennungsprogramms
  • Frauen: jährlicher Test auf okkultes (nicht sichtbares) Blut im Stuhl
  • Männer: wahlweise jährlicher Test auf okkultes Blut im Stuhl oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren

Ab 55 Jahren:

  • wahlweise alle zwei Jahre Test auf okkultes Blut im Stuhl oder zwei Darmspiegelungen im Abstand von zehn Jahren

 

Masern-Schutzimpfung – auch für Erwachsene wichtig

Erwachsene sind oft nicht ausreichend geschützt.

Die Masern treten in Deutschland wieder verstärkt auf: Alle zwei bis drei Jahre kommt es zu größeren Ausbrüchen wie 2015 in Berlin. Derzeit betreffen etwa die Hälfte der Masernfälle Jugendliche und Erwachsene, die gar nicht oder nicht ausreichend geimpft sind.

Um die Masern zu besiegen, müssen deshalb vorwiegend Impflücken – besonders auch bei Jugendlichen und Erwachsenen – geschlossen werden. Nach Informationen des Robert Koch-Instituts haben unter den 18 bis 44-Jährigen nur 56,9 Prozent die erste Masernimpfdosis erhalten, noch weniger die zweite Impfung.

Krebsfrüherkennung statt Kopf in den Sand

Bestimmte regelmäßige Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung sind für gesetzlich krankenversicherte Patienten kostenfrei. Manch schwere Erkrankung lässt sich im Frühstadium mit besseren Erfolgsaussichten behandeln. Die Heilungschancen bei früh erkanntem Darm– oder Gebärmutterhalskrebs beispielsweise liegen bei fast 100 Prozent. Wenn in der Familie bestimmte Krebserkrankungen gehäuft auftreten, sollten Versicherte sich zudem über zusätzliche Vorsorgeleistungen informieren. Bei erblichen Formen von Brust-, Darm- und Eierstockkrebs etwa können Betroffene früher und häufiger zur Vorsorgeuntersuchung gehen.