Die innere Realität zwischen uns und der Wirklichkeit
Du fragst dich jetzt wahrscheinlich, wie eine solche innere Realität aussehen kann? Stell sie dir als eine Art Schutzschild vor.
Wenn uns in unserer Kindheit etwas Schlimmes widerfährt, brauchen wir etwas, mit dem wir uns selbst abschirmen.
Die jeweilige Form des Schutzschildes ist von Mensch zu Mensch verschieden, doch eines haben sie alle gemeinsam: Wir benutzen sie in unseren Beziehungen, um uns vor Verletzungen zu bewahren.
Die Schutzschilde manifestieren sich in unbewussten Glaubenssätzen.
Ein vernachlässigtes Kind kann sich bspw. Folgendes sagen: „Ich brauche niemanden und es ist mir egal, ob irgendjemand mich mag.“ Stimmen tut das sicherlich nicht, aber das Kind schützt sich so vor einer allzu großen Kränkung. Ein Kind, von dem zu viel gefordert wird, mag hingegen folgende Vorstellung verinnerlicht haben: „Ich muss mich unbedingt anstrengen, um geliebt zu werden. Wie es mir selbst dabei geht, ist zweitrangig.“
Allgemeingültigkeit
Da Kinder noch unerfahren in Beziehungen sind und nur ihre eigene Familie kennen, wird ein solcher Glaubenssatz schnell zur inneren Realität mit allgemeiner Gültigkeit.
Das Kind denkt, die Welt sei eben so und nicht anders.
Woher sollte es auch wissen, dass es auch so etwas wie bedingungslose Liebe gibt, oder dass es auch Eltern gibt, die sich Zeit für ihr Kind nehmen und es nicht überfordern.
Diese im Kindesalter verinnerlichten Glaubenssätze bestimmen unser Handeln noch Jahre später im Erwachsenenleben.
Sagen wir, deine innere Realität besteht aus dem Glaubenssatz „Niemand liebt mich, weil ich es nicht wert bin!“ Wenn dein Partner beim Abendessen nun schlecht gelaunt ist, führst du seine Laune nicht auf seinen stressigen Tag zurück, sondern denkst vielleicht: „Klar ist der schlecht gelaunt, wäre ich ja auch, wenn ich mit so einem Versager wie mir zusammen wäre.“
Selbsterfüllenden Prophezeiungen
Hat ein solcher Gedanke erst einmal von dir Besitz ergriffen, verhältst du dich auch dementsprechend. Anstatt deinen Partner locker und liebevoll zu behandeln, bist du gehemmt, beleidigt oder aufbrausend.
Das ist natürlich ein echter Beziehungskiller, weshalb innere Realitäten dieser Art oft zu selbsterfüllenden Prophezeiungen werden.
Obwohl wir manchmal sogar insgeheim wissen, dass die innere Realität, der Glaubenssatz falsch ist, können wir unsere antrainierten Verhaltensweisen dennoch nicht ablegen. Wir folgen dann sozusagen im Autopiloten einer eingefahrenen, aber falschen Spur.
Zum Erkennen und Lösen von unbewussten Mustern ist das MET oder EFT Klopfen gut geeignet. Auch EMDR kann helfen, unbewusste Blockaden zu lösen.