Deine Gefühle beeinflussen

Deine Gedanken und Gefühle bestimmen, wie das Leben zu genießen ist.

Gedanken beeinflussen, wie wir uns fühlen

Wenn der Begriff „Programmieren“ fällt, denken wir erst einmal an Technologie. Und das umfasst so ziemlich alles – von komplexen Systemen über smarte Apps bis hin zu Computerspielen. Wäre es nicht traumhaft, wenn wir uns selbst genauso programmieren könnten, wie sich Software programmieren lässt?
Das Neurolinguistische Programmieren – oder kurz NLP – zielt genau darauf ab. Es basiert auf drei Aspekten: den neurologischen Prozessen in unserem Hirn, in unserer Sprache und unserem Verhalten. Alle diese Prozesse lassen sich umbauen, so das Versprechen des NLP. In den folgenden Blinks werfen wir nun einen genaueren Blick auf jene Prozesse und die Techniken, die dazu dienen sollen, uns selbst zu programmieren.

Außerdem erfährst du,

  • wieso Emotionen einem Joghurt ähneln,
  • was das Metamodell ist und
  • warum es dir helfen kann, dich absichtlich dumm zu fühlen.

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Warum streiten wir Menschen überhaupt?

Die Antwort darauf ist einfach: Wir haben eine unterschiedliche Sicht auf Dinge.
Jeder von uns hat nämlich eine Mindmap im Kopf, mit der wir uns die Welt erklären. Und folgende Erkenntnis steht im Mittelpunkt von NLP: Wie wir die Welt sehen, hängt von unserer Mindmap ab, nicht von der Welt.

In diese Karte fließen Ideen, Gedanken, Werte, Erfahrungen und Vorurteile ein. Außerdem helfen uns drei Grundprozesse, diese Karte zu entwickeln: Löschen, Pauschalisieren und Verzerren.

Den ersten Prozess kennen wir alle aus dem Alltag:

Wir löschen Informationen, die uns nicht wichtig erscheinen. Wie auf einem Stadtplan lassen wir alle Details aus, die stören könnten. Mitunter streichen wir aber auch Dinge, die doch wichtig sind. Und manchmal bemerken wir einen Laden in unserer Straße erst nach Jahren, weil er bisher nicht auf unserem Plan war.

Außerdem pauschalisieren wir. Auch auf einer Landkarte sehen alle Straßen gleich aus und alle Ozeane haben dieselbe Farbe. Was beim Navigieren an einem unbekannten Ort hilfreich ist, kann im Privatleben aber gefährlich werden. Manche Generalisierungen schützen zwar – so wie die Weisheit „Heißes sollte man nicht anfassen“. Wer allerdings von seinem Partner betrogen wird und danach deshalb sein Leben lang paranoid ist, hat ein ernsthaftes Problem.

Der dritte Prozess ist die Verzerrung. Wir alle wundern uns manchmal, wenn wir eine Landkarte mit der Realität abgleichen. Das zweidimensionale Papier verzerrt nämlich unseren Eindruck von Entfernungen und Höhen. Und auch auf unserer persönlichen Karte sind die Dinge oft verzerrt. Stell dir vor, dein Kollege grüßt dich eines Morgens nicht. Vielleicht ist er wirklich sauer auf dich, wie du nun annimmst. Die Wahrheit könnte aber sein, dass sein Verhalten einfach daran lag, dass er spät dran war. Das zeigt: Wir schreiben Menschen oft Dinge zu, die überhaupt nicht zutreffen.

Konflikte mit anderen entstehen also, weil unsere persönlichen Karten nicht übereinstimmen.

Wir interpretieren die Welt unterschiedlich.

Außerdem sehen wir mitunter Gefahren, wo keine sind.
Um das zu vermeiden, sollten wir unsere Karten kontinuierlich erweitern. So sorgen wir auch langfristig für ein erfülltes und glückliches Leben. Denn je größer deine Karte ist, desto mehr Perspektiven auf die Welt eröffnen sich dir. Das ermöglicht es dir auch, andere Menschen besser zu verstehen, und verbessert so die Beziehungen, die dein Leben prägen.

Daher ist es ein guter Vorsatz, die Karte regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen. Schließlich hat deine persönliche Karte ein Verfallsdatum – so wie die Karte in einem Navi: Wenn neue Straßen entstehen und alte verschwinden, ist ein Update fällig. Nach demselben Prinzip funktioniert deine Mindmap.
Wenn du deine Mindmap veralten lässt, entstehen nämlich zwei Kernprobleme.
Erstens wanderst du auf alten Pfaden und beschränkst deine Optionen. Du hast Schranken im Kopf und nimmst Einschränkungen hin, die längst nicht mehr nötig sind.

Furcht spielt dabei eine große Rolle. Viele Menschen haben seit Jahrzehnten eine Flugangst, obwohl die entsprechende Technologie inzwischen weitaus sicherer geworden ist. Solche Phobien existieren lediglich in unseren Köpfen. Von Natur aus fürchten wir uns nämlich nur vor zwei Dingen: lauten Geräuschen und einem freien Fall. Alle anderen Ängste sind angelernt, und das bedeutet: Wir können sie auch wieder loswerden.

Das zweite Kernproblem von veralteten Karten ist, dass wir Dinge für möglich halten, die es längst nicht mehr sind. Dann tun wir Dinge, die uns mehr schaden, als sie uns Nutzen bringen. Stell dir vor, deine Geschäftspartnerin zieht dich über den Tisch. Gehst du aber künftig davon aus, dass alle Kollegen dich hintergehen wollen, wirst du im Berufsleben nicht weit kommen.
Um das zu verhindern, musst du deine Gedanken umprogrammieren.

Wer gelegentlich einen Horrorfilm schaut, kennt es: Unsere Gedanken, die den Protagonisten folgen, erzeugen in uns Angst. Gedanken beeinflussen nämlich maßgeblich, wie wir uns fühlen – sowohl psychisch als auch physisch.
Auch unsere Gedankenwelt ähnelt einem Film. Und die einzelnen Sequenzen und Bilder in unserem Kopf bestimmen, wie wir uns fühlen. Möchtest du die Emotionen ändern? Dann musst du also an den Filmsequenzen herumdrehen. Du kannst zum Beispiel die Farben ändern, die Helligkeit herunterfahren oder Geräusche ausblenden. Auch ob du einen Film im Kino oder zu Hause auf dem Laptop schaust, beeinflusst, wie du auf ihn reagierst – und genauso verhält es sich mit dem Film in unserem Kopf.
Der Schlüssel besteht nun darin, die negativen Gefühle zu reduzieren und gleichzeitig die positiven Emotionen zu verstärken. Nur wie?
Eine Methode ist hier das sogenannte Ankern. Es hilft dir dabei, Gefühle zu verstärken, indem du gute Gefühle an einfache Gedanken anheftest. Denk jetzt an etwas, das dich glücklich macht. Und wenn du so weit bist, stell dir vor, dieses Gefühl würde wie ein Preisschild an dem Wort „Spaß“ hängen.
Das mag lächerlich klingen, aber wenn du ein Wort mit Gefühl verbindest, kannst du jederzeit darauf zugreifen. Wenn es dir also schlecht geht, denke einfach an das Wort „Spaß“ und dir wird es schon bald besser gehen. Dein Hirn hat nämlich eine Verbindung zwischen dem Begriff und der Emotion geschaffen.
Übrigens kannst du auch Ängste verankern und so lernen, mit ihnen umzugehen. So hatte einer der Autoren einen Kunden, der mithilfe der Ankerstrategie seine Furcht vorm Flirten überwinden konnte. Er bekam stets Angstanfälle, wenn er mit Frauen reden sollte. Der Autor fand aber heraus, dass der Mann ein begeisterter Skispringer war, und half ihm, den wohltuenden Nervenkitzel des Absprungs mit dem Flirten zu verbinden. Sobald er die positiven Gefühle des Absprungs weckte, fiel ihm das Flirten weitaus leichter.

Ist dir jemals aufgefallen, dass du dich im Umkreis von glücklichen Menschen besonders gut fühlst – und umgekehrt: dass deine Stimmung sofort fällt, wenn du dich mit unglücklichen Leuten umgibst? Emotionen sind ansteckend. Daher beeinflusst dich die Stimmung anderer Menschen und genauso beeinflussen deine Gefühle die Gemütslage der Leute um dich herum.
Die Autoren versuchen diese Idee anhand eines wissenschaftlichen Experiments zu illustrieren. Wissenschaftler trennten eine Joghurtkultur in zwei separate Behälter. An einen der Behälter schlossen sie ein Gerät an, das die elektrische Aktivität in der Joghurtkultur maß. Dann schütteten sie ein wenig Milch – die Leibspeise von Joghurt – in den Behälter, der nicht an das Gerät angeschlossen war. Das Ergebnis war beachtlich: Die Joghurtkultur in dem überwachten Behälter zeigte elektrische Aktivität, obwohl sie keine Milch bekommen hatte. Der Funken war tatsächlich von dem anderen Becher übergesprungen.
Daraufhin verstärkten die Experimentierenden die Grenzen zwischen den beiden Behältern. Sie trennten diese mit Metallplatten, Holzscheiben und sogar elektromagnetischen Feldern. Trotzdem war das Ergebnis jedes Mal gleich. In einer letzten Steigerung wurde ein Aquarium voller Joghurtkulturen zwischen die beiden ursprünglichen Kulturen gestellt. Und das elektrische Flimmern im Testbecher verschwand. Das Joghurt „wusste“ offenbar, dass es einen zweiten Becher gab.
Nun lässt das Verhalten von Joghurtkulturen natürlich keine wissenschaftlichen Rückschlüsse auf menschliches Verhalten zu. Aber als Metapher taugt das Experiment sehr wohl. So könnte man sagen: So, wie Joghurt Joghurt versteht, verstehen Menschen Menschen. Auch unsere Gefühle springen auf andere Leute über – so wie der elektrische Funke im Experiment.
Dein mentaler Zustand beeinflusst stark, wie deine Mitmenschen mit dir umgehen. Wenn du also die Stimmungslage eines Freundes ändern willst, musst du zunächst deine eigenen Emotionen unter Kontrolle bekommen. Du kannst kein glückliches Umfeld erwarten, wenn es dir selbst mies geht. Deine schlechte Laune steckt nämlich an.
Der Rat ist also einfach: Arbeite mit der Strategie des Ankerns an deinen eigenen Gefühlen, bevor du versuchst, deinen Mitmenschen zu helfen. Denn nur wenn du selbst glücklich bist, kannst du andere Menschen glücklich machen.

Bestimmt verstehst du dich manchmal mit neuen Leuten auf Anhieb richtig gut. Meistens liegt das dann daran, dass ihr – in Bezug auf eure Gesten und Wortwahl – ähnlich kommuniziert. Generell ist es ganz natürlich, dass wir unsere Sprechweise und Körpersprache an die Menschen angleichen, denen wir gegenüberstehen. In Fachkreisen nennt man das Matching.
Das Matching hat verschiedene Ebenen. So gleicht sich unsere Atmung an, wenn wir miteinander reden. Daraus entsteht eine enge Verbindung. Dennoch solltest du nicht wie ein Bär schnaufen: Denn die beste Wirkung erzielt synchronisiertes Atmen, wenn es subtil ist. Und im Idealfall sollte das automatisch passieren.
Außerdem kannst du mit deiner Körpersprache andere Menschen beeinflussen. Von Natur aus kopieren wir nämlich auch die Gesten unserer Mitmenschen. Wenn du also die Aufmerksamkeit von jemandem hast, kannst du auch seine Körpersprache beeinflussen. Die Autoren beschreiben diesbezüglich ein Phänomen, das vielen von uns schon einmal aufgefallen ist: Atmet ein Redner während einer Präsentation tief durch, dann atmet der ganze Saal tief durch.
Außerdem verrät die Art, wie Menschen kommunizieren, viel darüber, wie sie ticken. Die meisten lassen sich in eine der drei folgenden Gruppen einordnen.
* Eine Gruppe nutzt vor allem Bilder, um ihre Welt zu beschreiben. Dazu gehören Wendungen wie „Es sieht so aus, als ob …“ oder „Ich sehe das anders“.
* Die nächste Gruppe verlässt sich eher auf Töne. Die Betreffenden verwenden Aussagen wie „Das hört sich gut an“, oder „Das sagt mir gar nichts“.
* Und eine letzte Gruppe erschließt sich die Welt bevorzugt über körperliche Empfindungen und Gefühle. Dies umfasst dann Äußerungen wie „Das fühlt sich gut an“ oder „Ich begreife nicht, wieso du das glaubst“.
Um mit Menschen eine gute Ebene zu finden, kannst du dich also ihrem Sprachverhalten angleichen. Wenn du aber die Dinge eher bildlich beschreibst und dein Gegenüber lieber in Tönen spricht, habt ihr ein Problem: Dann entstehen nämlich Gräben zwischen euch.

Zunächst haben wir uns die Karten angeschaut, aus denen sich jeder Mensch sein eigenes Weltbild baut. Dazu gehören auch Verallgemeinerungen, die zu einem Problem werden können – nämlich wenn aus ihnen Vorurteile werden. Um das bei dir selbst und anderen Menschen zu vermeiden, hilft das Metamodell.
Am einfachsten lässt sich dieses Modell mit einem Beispiel erklären. Stell dir also vor, du kommst nach einem langen Arbeitstag nach Hause und gerade, als du durch die Tür trittst, sagt dein Partner: „Es gab einen Unfall.“ Aber was meint er damit? Einen Autounfall? Ist die Tischdecke verbrannt? Hat sich Oma verletzt? Um der Sache auf den Grund zu gehen, solltest du auf die fünf W-Fragen des Metamodells zurückgreifen: Was? Wie? Wann? Wo? Wer? Mit jeder Antwort verstehst du die Situation besser.
Mit dem Metamodell bereicherst du aber auch das Leben von anderen Menschen. Stell dir vor, deine Freundin steht eines Tages vor dir und sagt: „Alle Menschen hassen mich.“ Das ist eine absurde Pauschalisierung, die bei fast acht Milliarden Menschen weltweit nie im Leben zutreffen könnte. Trotzdem können solche Verallgemeinerungen einen zutiefst unglücklich machen.
Erkundige dich also zunächst, wen sie mit „alle Menschen“ meint. Sobald du eine genauere Antwort hast, steht die nächste Frage an: Wie weißt du, dass diese Menschen dich hassen? Ist es völlig ausgeschlossen, dass die anderen Menschen in Wirklichkeit nur gestresst sind?
Je mehr du die Überzeugung deiner Freundin hinterfragst, desto mehr Zweifel sähst du bei ihr. Eine alternative Technik ist es, positive Gedanken zu erwecken. Dann überarbeitet sie möglicherweise ihre interne Karte.
NLP hilft dir also nicht nur dabei, selbst ein glücklicherer Mensch zu sein. Es ermöglicht dir auch, deinen Mitmenschen zu helfen.

Wie oft gibst du dich Zukunftsängsten hin, nur weil etwas in der Vergangenheit nicht geklappt hat? Negative Gedanken sind stark. Deshalb musst du verhindern, dass sie deine Zukunft bestimmen.
Denn je weniger Einfluss deine Vergangenheit auf deine Zukunft hat, desto glücklicher bist du. Einer der Autoren nutzte einmal ein NLP-Seminar, um den Teilnehmern diesen Effekt näherzubringen. Er bat sie, tief einzuatmen und sich dann fünf wunderbare Erinnerungen vor Augen zu führen. Anschließend sollten sie an ein konkretes Ereignis in der Zukunft denken, das ihnen Angst machte. Und dieses Bild sollten sie als sechstes in die Reihe der wunderbaren Erinnerungen stellen.
Die Teilnehmer bestätigten, dass sie dieser Gedanke weitaus optimistischer stimmte. Sobald sie die Zukunft mit glücklichen Momenten der Vergangenheit in Verbindung brachten, besserte sich ihre Laune.
Ist dir das zu aufwendig? Dann gibt es eine alternative Methode: Du kannst deine schlechten Erinnerungen und Gewohnheiten nämlich auch überwinden, indem du dich absichtlich dumm fühlst.
Das klingt ziemlich abgedreht, funktioniert aber. Einer der Autoren hatte einen Kunden, der den lieben langen Tag Schokolade in sich hineinschaufelte. Anstatt die Sucht aber direkt anzusprechen, legte der Autor ein Stück Schokolade auf einen Stuhl. Dann teilte er dem Kunden mit, dass die Schokolade mehr Selbstkontrolle habe als er. Der Kunde fühlte sich nun ziemlich dämlich.
Auch in Zukunft verband er dieses Gefühl der Dummheit mit dem Essen von Schokolade. Er legte die Gewohnheit ab, denn keiner fühlt sich gerne dumm.
Indem du deine Gedanken kontrollierst, legst du also deine schlechten Gewohnheiten und Denkmuster ab. Außerdem ebnet dir das den Weg in ein glücklicheres, erfüllteres Leben.